Sprache

Er hat immer Gedichte geschrieben
die aus lauter blutigen Splittern bestanden
surreale Versatzstücke
aufgerissene Bilder
potenzierte Phantasie
ästhetisches Chaos
und er hat sie mir dann gezeigt
und mich gefragt, was ich davon halte
Gefällt dir wohl nicht besonders?
und ich war dann sprachlos
und stammelte etwas von
Na ja, es geht schon
und zerbrach mir den Kopf
was ich der Bildergewalt entgegnen könnte
kein Lob
dazu drückst du mich zu schwer
und forderst meinen Ehrgeiz heraus
einen gescheiten Kommentar
eine treffende Analyse
oder eine andere bunte Scherbenwelt
aber meine Sprache läßt sich nicht zerbrechen
sie paßt nicht ins Kaleidoskop
sie rollt leise polternd
die Gosse hinunter oder einen Weg