Komm herein

Komm herein
Streif dir die Eissternchen aus den Haaren und vom Kragen
LaĂź dir den Mantel abnehmen
Dein Atem eben noch sichtbar wird unsichtbar, aber ich zweifle nicht an deiner Lebendigkeit
Du wärmst deine Hände am Ofen und stellst deine Stiefel daneben
Der Tee ist schon fertig
Du lächelst
Du erzählst von deinen Kämpfen, von deinen Gefühlen, von deinen Begegnungen
Du hörst mir zu
Wir denken nach, wir sind offen in unseren Gedankengängen, wir suchen Lösungen jedoch ohne Verbissenheit
Wir haben uns nichts zu beweisen
Wir spinnen gemeinsam an unseren Gedankenfäden
Dein Pullover ist lang und weit und riecht nach Schaf
Ich schmieg’ mich irgendwann an dich, es gibt keinen Widerspruch zwischen Gespräch und Körper
Ich suche nicht Zuflucht bei dir wie ein Kind, das seine Mutter verloren hat und sich nicht zurechtfindet in der fremden, feindseligen Welt
Du bist warm und klar, ruhig und lebhaft
Du bist mir Freundin und ich dir